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Barrierefreies Wohnen

Logo Fachplaner barrierefreies und komfortables Wohnen

Viele von uns verbinden mit „Barrierefreiheit“ ausschließlich Wohnraum für alte oder behinderte Menschen. Dabei wird oft übersehen, dass die Eigenschaften einer barrierefreien Wohnung auch für Jüngere und besonders für Familien mit Kindern von größtem Interesse sind. Denn hinter diesem Begriff verbergen sich bauliche Vorgaben, die den Komfort und den Gebrauchswert einer Wohnung oder eines Hauses deutlich steigern. Wer freut sich nicht über breite Türen, durch die man mit vielen Einkaufstüten oder einem Kinderwagen problemlos hindurch kommt? Oder wer mag nicht die tief heruntergezogenen Fenster, die es ermöglichen, hinauszuschauen - auch wenn man sitzt oder ein kleines Kind ist?

Barrierefreie Wohnungen und Häuser sind „Universalwohnungen“, die bauliche Mindestanforderungen erfüllen und Immobilien auf dem Wohnungsmarkt zukunftsfähig machen. Sie sind so konzipiert, dass sie von allen Menschen gleichermaßen benutzt werden können: ob jung oder alt, besonders groß oder klein, für Menschen mit oder ohne körperliche Einschränkungen. Denn sie bieten Wohnqualität in allen Phasen des Lebens. Sie machen ihre Bewohner weitgehend unabhängig von fremder Hilfe, können aber bei Bedarf mit wenig Aufwand an die besonderen Wohnbedürfnisse angepasst werden.

Wer bietet Ihnen was? Hier finden Sie die notwendigen Informationen.

Checklisten für Verbraucher


Kurz-Check zum Ausdrucken

Wohnen Sie komfortabel und barrierefrei? Dieser Test erleichtert Ihnen als Haus- oder Wohnungseigentümer, Bauherr oder Mieter zu beurteilen, inwieweit Ihre Wohnsitutation bereits barrierefrei ist und in welchen Bereichen es noch Verbesserungspotenzial gibt. Vom Zugang zum Haus über Küche und Bad bis in die einzelnen Zimmer werden die wichtigsten Aspekte von dem barrierefreien Wohnen abgefragt. Der ausgefüllte Fragebogen ist eine praktische Grundlage für Beratungs- und Informationsgespräche mit Handwerkern, Planern und Architekten.

Kurz-Check "Komfort" für Verbraucher - Download PDF

Unsere Wohntipps


Wohntipps: Wohnqualität in allen Phasen des Lebens

Eine Collage aus drei Zeichnungen

S. Kesting

Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen als Hauseigentümer oder Mieter Anregungen und Tipps geben, wie Sie Ihr Haus oder Ihre Wohung komfortabel und barrierefrei gestalten können. Wer freut sich nicht über breite Türen, durch die man mit vielen Einkaufstüten oder einem Kinderwagen problemlos hindurch kommt? Oder über tief heruntergezogene Fenster, die es ermöglichen, hinauszuschauen - auch wenn man sitzt oder ein kleines Kind ist?

Ob Sie neu bauen, modernisieren oder lediglich mit kleinen Maßnahmen den Wohnraum komfortabler gestalten wollen - es ist immer auch eine lohnende Investition in die Zukunft. Und das gerade in einer Zeit, in der wir immer älter werden und möglichst lange selbstständig in unserer gewohnten Umgebung leben möchten.

Unsere Tipps auf dem Weg zu Ihrer zukunftsgerechten Wunschwohnung:

 
  • Experten fragen
  • rechtzeitig Fördergelder beantragen
  • qualifizierte Fachbetriebe einbeziehen
  • Modernisierungsmaßnahmen kombinieren
Wenn "der Dreck schon einmal im Haus ist", soll es sich auch lohnen. Prüfen Sie, ob Sie den Umbau gleich mit energetischen Modernisierungen, Einbruch- oder Feuerschutzmaßnahmen verbinden können. Manche Förderprogramme lassen sich kombinieren. Informationen erhalten Sie z.B. bei Ihrem Gebäudeenergieberater oder dem Netzwerk "Zuhause Sicher".

Eingangsbereich


Eingangsbereiche sind oft nur dekorativ beleuchtet, Hausnummern schwer zu finden oder zu lesen. Vor der Haustür liegt oft die obligatorische Stufe als vorderste und völlig unnötige Barriere auf dem Weg ins Haus. Briefkästen und Klingelknöpfe sind für Kinder, kleine oder sitzende Menschen oft nicht erreichbar. Und kennen Sie das Problem nicht auch: Wohin mit dem Kinderwagen oder dem Rollator? Wo die Einkaufstaschen abstellen, wenn man nach dem Schlüssel suchen muss?
Zeichnung Eingangsbereich

Bild: S. Kesting

Überdachung
 
  • Vordach bietet Schutz vor Regen und Wind
  • Eingang wird optisch hervorgehoben
Beleuchtung
 
  • bietet Sicherheit und Orientierung
  • Schlüssel und Schlüsselloch sind leichter zu finden
  • Bewegungsmelder für zusätzlichen Komfort
Hausnummer, Briefkasten, Türklingel
 
  • kontrastreich, hell und gut lesbar gestalten
  • Gegensprechanlage, evtl. mit Kamera
  • Höhe der Bedienelemente (z.B. Klingel) max. 85 cm
Tür
 
  • Breite für Eingangstüren mind. 90 cm
  • mit Fenster für Sicht auf Besucher
  • schwellenlos oder bis max. 2 cm Schwelle
Bank
 
  • Ablage für schwere Taschen beim Heimkommen
  • schmutzige Schuhe draußen ausziehen
  • Treffpunkt für die Nachbarschaft
Erschließung
 
  • keine Stufen vom Gehweg bis zur Tür
  • keine Stufe vor der Tür, stattdessen:
  • schwellenloser Eingang mit Regenablaufgitter / Drainage
  • genügend Platz einplanen für Kinderwagen, Rollatoren, Fahrräder und leicht zugängliche Mülltonnen
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Balkon/Terasse


Terrassen und Balkone liegen oft nicht auf einer Höhe mit dem Fußboden der Wohnung oder sind nur durch Türen mit hohen Schwellen zu erreichen. Barrierefreie Zugänge zum Haus z.B. über eine Rampe können aber oft besser über die Terrasse realisiert werden. Die meist angrenzenden Wohnzimmer haben große Fenster mit schweren Rolläden und zur Pflege der Pflanzen muss man sich oft tief bücken.
Wie es komfortabler geht, zeigen unsere Tipps für Balkon und Terrasse.
Zeichnung Balkon und Terasse

Bild: S. Kesting

Elektrische Rolläden
  • einfach und ohne Kraftaufwand zu bedienen
  • Zeitschaltung für mehr Sicherheit
  • Schalter an der Zimmertür zum Flur platzieren
Tiefe Fenster
  • Brüstungen sollten max. 60 cm betragen
  • Blick nach draußen auch im Sitzen und für Kinder
Hochbeete
  • Gartenarbeit im Sitzen, ohne tiefes Bücken
Terrassentür / Balkontür
  • Breite mind. 80 cm
  • abschließbar, auch von aussen (2. Hauseingang)
  • Schwelle max. 2 cm oder Magnetdichtung
  • Ablaufrinne / Drainage gegen Regenwasser bei Anhebung der Terrasse / des Balkonbodens auf Zimmerniveau
Handlauf
  • Höhe 85 - 90 cm
  • griffsicheres Profil mit 3 - 4,5 cm Durchmesser
  • durchsichtiges Gitter (freier Blick in den Garten)
Rampen
  • max. 6% Gefälle, rutschsicherer Belag
  • beidseitig Radabweiser und Handläufe
  • Breite mind. 120 cm, kein Quergefälle
  • nach max. 6 m ebenes Zwischenpodest von 120 x 150 cm
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Badezimmer

Wer Alltagsbarrieren sucht, findet sie garantiert im heimischen Badezimmer. Ein zu hoch oder zu tief sitzender Spiegel, rutschige Fliesen mit Teppichen, die herrliche Stolperfallen abgeben. Zu tief hängende Toiletten und zu hohe Einstiege in Duschtassen oder Badewannen.
Aber wer will schon ein Bad mit Haltegriffen, rauhen Fliesen und Duschsitzen, wie man sie aus dem Pflegeheim kennt? Niemand!
Zum Glück gibt es moderne Komfortbäder, die Funktion und schickes Design verbinden und Ihnen in jedem Alter das Leben angenehmer machen.
Hier unsere Tipps für's Badezimmer.
Zeichnung Badezimmer

Bild: S. Kesting

Licht & Spiegel
  • Spiegel ab Oberkante Waschbecken (Sitzhöhe)
  • empfohlene Spiegelhöhe: 100cm
  • Beleuchtung sollte blendfrei, hell und dimmbar sein
Dusche
  • bodengleiche Duschfläche
  • rutschhemmende Fliesen, Mosaik oder Duschtasse
  • Armaturen sollten von außen trocken erreichbar sein
  • einhändig verstellbare Duschkopfhöhe
  • Sitz vorsehen, z.B. als gemauerte / geflieste Bank
Haltegriffe
  • Montage in ca. 85 cm Höhe an tragfähige Wände
  • kontrastreiche Farbgebung
  • am WC möglich: abnehmbare Haltegriffe bei Bedarf
Waschbecken
  • Unterputzsiphon für Beinfreiheit im Sitzen
  • Rollcontainer mit Sitzfläche zum Hervorziehen
  • Armatur mit Schlauchbrause (z.B. zum Haarewaschen)
  • Haltegriffe seitlich, auch für Handtücher
Toilette
  • Sitzhöhe 46 - 48 cm
  • Papierrolle in Reichweite (ohne Körper zu verdrehen)
  • rundum ausreichende Abstände vorsehen
Tür & Bewegungsflächen
  • Tür muss nach außen zu öffnen sein
  • Türbreite mind. 80 cm, auch für Gäste-WC
  • "Frei-Besetzt"-Schlösser, im Notfall von außen zu öffnen
  • ausreichende freie Bewegungsflächen vorsehen
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Küche


Die Küche ist der Ort der meisten heimischen Arbeit. Stört es da nicht, wenn die Arbeitsplatte zu hoch oder zu tief sitzt? Wenn man sich ständig bücken muss, um Spülmaschine oder Backofen zu bedienen? Ist es nicht gefährlich, auf wackelige Trittleitern steigen zu müssen, um an die oberen Böden des Hängeschranks zu gelangen? In modernen Komfortküchen bückt sich der Schrank zu Ihnen herunter und die Geräte sind in angenehmer Bedienhöhe angebracht. Und das sind nur einige unserer Tipps für eine barrierearme Komfortküche.
Zeichnung Küche

Bild: S. Kesting

Schranklift
  • viel Stauraum, der Ihnen entgegen kommt
  • keine kippeligen Trittleitern mehr
Backofen & Kochfeld
  • Ofen in bequemer Bedienhöhe, seitlich zu öffnen
  • darunter ausziehbare, hitzebeständige Ablage 
  • Kochfeld mit Abschaltautomatik, Induktion für mehr Sicherheit
Spülmaschine
  • in bequemer Bedienhöhe über Vorratsschublade
  • Räder des oberen Korbs max. 105 cm hoch
Armatur am Spülbecken
  • Einhandhebelmischer mit Schlauchbrause
  • Flexibler Siphon für Beinfreiheit und variable Höhe
Arbeitsplatte
  • ohne Unterschränke fürs Arbeiten auch im Sitzen
  • höhenverstellbar für große und kleine Menschen
  • Rollcontainer als flexible Ergänzung
Bewegungsflächen
  • 120 cm vor Küchenzeilen frei lassen
  • mind. eine Fläche von 150 x 150 cm
Kühl- / Gefrierschrank
  • Kühlschrank in Greif- und Blickhöhe, darunter:
  • Gefrierschublade oder Schublade für Getränkekiste
  • (Küchenlagerung vermeidet Kellergänge)

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Treppen


Treppen sind ein notwendiges Übel, um Stockwerke zu erklimmen. Ist man eingeschränkt beweglich, durch eine Sportverletzung etwa oder durch schwere Taschen, macht das Treppensteigen wenig Spaß. Besonders kniffelig wird es dann, wenn die Treppe gewendelt, schlecht beleuchtet oder mit Stolperkanten versehen ist und der Handlauf keinen festen Halt bietet.Hier unsere Tipps für eine komfortable, sichere Treppe.
Zeichnung Treppe

Bild: S. Kesting

Handläufe
  • beidseitig umlaufend und nicht unterbrochen
  • kontrastreich, griffsicher und gut umfassbar
  • Höhe 85 - 90 cm, für Kinder zusätzlich tiefer
Licht
  • Leuchtleisten im Handlauf (leicht nachrüstbar) oder:
  • blendfreie, bodennahe Wandspots um Stufen hervorzuheben
  • Zeitschalter mit Bewegungsmelder kombinieren, um bei langsamem Aufstieg nicht plötzlich im Dunkeln zu stehen
Stufen
  • Mindestbreite 120 cm
  • gerader Treppenverlauf, keine Wendel
  • Unterschneidungen vermeiden (Stufe überragt Stufe)
  • geschlossene Stufen geben mehr Sicherheit
Bodenbelag
  • sollte rutschfest und stolpersicher sein
  • kontrastreiche Markierung mind. der ersten und der letzten Stufenkante
 
Übrigens:
Treppenlifte können eine Lösung sein, wenn man die Treppe irgendwann nicht mehr selbst "schafft". Ihre Montage ist allerdings ein ziemlich großer Eingriff in die Funktion und die Ästhetik des Treppenhauses. Treppenlifte sind zudem meist Maßanfertigungen und können nicht einfach wieder verkauft werden, wenn der Bedarf mal nicht mehr da ist.
Wenn also in einen Lift investiert werden soll, prüfen Sie doch einmal, ob nicht ein senkrechter Plattformlift in Frage kommt, der auch Rollstühle oder andere Dinge heben kann.
Kleine, spindelbetriebene Plattformlifte benötigen lediglich Lochungen von ca.  120 x 90 cm und lassen sich z.B. in das Treppenauge einbauen.

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Schlafzimmer


Im Schlafzimmer denken wir am wenigsten an komfortable und funktionale Lösungen, verschlafen wir doch die meiste Zeit, in der wir es nutzen. Aber auch hier kann man sich das Leben einfacher machen - durch gute Ideen und etwas Technik.Unsere Tipps für das Schlafzimmer.
Zeichnung Schlafzimmer

Bild: S. Kesting

Steckdosen
  • auf 40 cm Höhe setzen, leichter erreichbar
  • (gilt auch für alle anderen Zimmer)
  • Verkabelung am Bett prüfen (Strom, Telefon, Daten)
  • KNX-Standard verwenden, Steckdosen abschaltbar machen
Licht
  • Schalter am Bett in Reichweite
  • indirekte, blendfreie Beleuchtung, z.B. unter dem Bett
  • "Bett-Bad-Schaltung": Bodennahe Wegbeleuchtung vom Bett durch den Flur bis zum WC, für nächtlichen Toilettengang
Kleiderschrank
  • Schiebetüren für mehr Bewegungsfreiheit
  • Kleiderlift (elektrisch / manuell) zur besseren Nutzung von höher gelegenen Schrankteilen
Bett
  • Betthöhe (Matratzenhöhe) 45 - 50 cm
  • Abstand zu anderen Möbeln mind. 90 cm,
  • an einer Seite mind. 120 cm
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Ihre Experten


Ihre Experten: Handwerker, Architekten und Planer

Grafik Raumaufteilung
Welche Wünsche haben Sie?
 
  • Auch zukünftig zu Hause wohnen – komfortabel und ohne Barrieren?
Möchten Sie:
 
  • Umbauen?
  • Neubauen?
Sie brauchen kompetente und qualifizierte Handwerker, Architekten und Planer mit Praxiserfahrung! Sie benötigen Handwerker, Architekten oder Planer, die Ihre Bedürfnisse erkennen und verstehen. Fachberater, die das anstehende Bauvorhaben professionell bewältigen und Ihnen ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten. Solche Experten können Ihnen ein entsprechendes Ergebnis mit einer für Sie zufriedenstellenden Qualität garantieren.
Ihre Vorstellungen und Wünsche, die wichtigen Gesetze und Normen sowie das spezifischen Fachwissen der Handwerker, Architekten und Planer bilden die Grundlage dafür, für Sie eine gute und komfortable Lösung zu finden und umzusetzen.

Ihre Experten...

 
  • können Sie dabei unterstützen, Ihre Bedürfnisse und Wünsche zu formulieren.
  • werden Sie über die verschiedenen Lösungs-Möglichkeiten ausführlich informieren.
  • können Ihre Reaktionen auf die ersten Lösungsansätze schnell bearbeiten.
  • können neueste Erkenntnisse in den Entwicklungsprozess mit einbringen. 
  • können neue und intelligente Lösungen planen und umsetzen, damit Sie ihren Wohnraum selbständig und komfortabel nutzen können
  • können Ihnen ästhetische Lösungen mit hoher Qualität zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis garantieren.
  • sind vernetzt mit anderen spezialisierten Experten, wie zum Beispiel Handwerkern, Beratern und anderen Dienstleistern. Diese Vernetzung trägt dazu bei, Ihre Wünsche erfolgreich umzusetzen.

Leistungen

Handwerksbetriebe richten sich nach Ihren besonderen Wünschen und realisieren sie von der Beratung und Planung bis zur fachgerechten und gewerkeübergreifenden Ausführung. Es ist nicht notwendig, sein Zuhause von Beginn an vollständig barrierefrei auszustatten. Aber bereits beim Bau oder bei einer Sanierung ist es ratsam, generell einige Hinweise zu berücksichtigen: Ausreichend breite Türen, genügend Platz und stabile Wände für das Anbringen von Stützen und Halterungen erleichtern eine spätere barrierefreie Umrüstung erheblich. Ein hindernisfreier Wohnraum senkt auch die Unfallgefahr im Haushalt.
 
Praxisbeispiele

Oft kann es schon so leicht sein, Hindernisse zu beseitigen. Viele Anpassungsmaßnahmen sind auch in einer bewohnten Wohnung oder einem Haus mit vertretbarem Aufwand realisierbar: Die eigene Mobilität in den Wohnräumen kann verbessert werden, indem Stufen im Hauseingangsbereich sowie Schwellen zum Balkon oder zur Terrasse durch Rampen ersetzt oder von vornherein umgangen werden. Eine beidseitige Anbringung von Handläufen am Hauseingang bietet Sicherheit und der Einbau eines Treppenlifts erleichtert den Zugang zu allen Räumen. Ebenso lassen sich Zimmertüren häufig ohne große Probleme verbreitern und in ihrer Öffnungsrichtung verändern oder durch Schiebetüren ersetzen. Auch Fenstergriffe lassen sich in eine leicht erreichbare Höhe versetzen oder mit einer Öffnungsautomatik nachrüsten.

Wenn Bad und Küche nicht mehr im Stehen genutzt werden können, sondern überwiegend im Sitzen, gibt es unterschiedliche Lösungen, um den Komfort zu erhöhen. Im Bad kann anstelle der Badewanne eine bodengleiche Dusche mit einer bequemen Sitzgelegenheit eingebaut werden. Ein erhöhtes oder eventuell in der Höhe verstellbares WC-Becken mit integrierten Stütz- und Haltegriffen erleichtert ebenso die Nutzung wie ein unterfahrbares niedriger angebrachtes Waschbecken mit genügend Kniefreiheit. Auch in der Küche können Arbeitsplatten in ihrer Höhe für das Arbeiten im Sitzen angepasst werden. Großen Komfort für jedes Alter bieten hier sicherlich auch höhenverstellbare Hängeschränke.

Intelligente Haustechnik sorgt für komfortables und sicheres Wohnen. Beispielsweise können im ganzen Haus automatische Türöffnungssysteme von Nutzen sein, ebenso wie eine Herdabschaltautomatik oder automatische Rollläden. Bequem erreichbare Lichtschalter und blendfreie Lichtquellen sowie ein gut beleuchteter Hauseingang mit Bewegungsmelder und Türspion sorgen für zusätzliche Sicherheit.
 
Experten einbeziehen

Sie haben festgestellt, dass in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus einige Umbaumaßnahmen nötig sind, damit Sie sich dort noch langfristig wohlfühlen können? Bevor Sie an die Umsetzung gehen, sollten Sie in jedem Fall einen Experten zu Rate ziehen. Es zeigt sich oft, dass viele in Eigenregie geplante Veränderungen die Kriterien einer zukunftsgerechten Wohnung nur zum Teil erfüllen. Oft werden einzelne Kriterien übersehen oder vergessen. Lassen Sie sich von Fachbetrieben beraten, wie sich diese Maßnahmen individuell nach Ihren Wünschen umsetzen lassen.
 
Logo Wohnen im Wandel

Weiterbildung zum Fachplaner für barrierefreies & komfortables Wohnen

Ort: Akademie Gestaltung der Handwerkskammer Münster am HBZ Münster
Umfang: 80 Unterichtsstunden (10 Samstage)
Schwerpunkt: Gute Gestaltung, "Design für Alle"
Teilnehmer: Handwerker, Architekten, Planer (interdisziplinär)

Weitere Informationen

Förderprogramme


Förderung barrierefreies Wohnen

Mehrere Geldscheine, Münzen, ein Taschenrechner und eine Kalkulationstabelle auf einem Tisch

Zuschüsse und Darlehen
 

Zur Finanzierung von barrierefreien Umbau- oder Neubaumaßnahmen können verschiedene Zuschüsse oder auch Darlehen in Anspruch genommen werden. Je nach Einzelfall können unterschiedliche Kostenträger in Betracht kommen sowie verschiedene Finanzierungsformen kombiniert werden (Kumulation).

Generell sollten Sie folgendes beachten:
  1. Erst den Antrag stellen, dann mit dem Vorhaben beginnen (oftmals können Maßnahmen, die bereits begonnen wurden, nicht mehr gefördert werden).
  2. Nur ein Förderweg kann beschritten werden, d.h. dass keine Doppelförderung einzelner Maßnahmen möglich ist. Dennoch können teilweise verschiedene Förderprogramme kombiniert werden. Hierzu sollten Sie sich mit dem Träger bzw. mit den Trägern Ihrer gewünschten Finanzierung(en) in Verbindung setzen.
 Von den rund acht Millionen Wohnungen in NRW sind nur geschätzte 100.000 Wohnungen barrierefrei. Darum fördern Bund und Land Nordrhein-Westfalen bauliche Maßnahmen, durch die Barrieren in bestehenden Wohngebäuden reduziert werden, mit zinsgünstigen Darlehen und Zuschüssen.
 

Förderungen zur Wohnungsanpassung


1. Förderungen zum altersgerechten Umbauen

Im Programm 159 fördert die KfW-Bankengruppe zum Einen alle Umbauten, die der Reduzierung von Barrieren dienen, zum Anderen auch den Erwerb von Wohngebäuden, die gerade barrierefrei umgebaut wurden. Wer lieber einen Zuschuss statt des Darlehens erhalten möchte, kann diesen im KfW 455 den Zuschuss beantragen. Um die Förderung zu erhalten, müssen entweder die technischen Anforderungen der KfW (zu finden auf dem verlinkten Merkblatt) oder die der DIN 18040 - 2 erfüllt werden. Alle Arbeiten dürfen nur durch Fachbetriebe des Handwerks durchgeführt werden. Auch hier gilt: Keine Förderung für bereits begonnene Maßnahmen

Informationen zum KfW-159-Kredit (externer Link) und zum KfW-455-Zuschuss (externer Link)

2. Reduzierung von Barrieren

Nordrhein-Westfalen: Die NRW-Bank fördert Ihre baulichen Maßnahmen zur Reduzierung von Barrieren. Dies betrifft zum einen selbst genutztes Wohneigentum und zum anderen Mietwohnraum.
 
Informationen zu Maßnahmen in selbst genutztem Wohneigentum (externer Link) und zu Mietwohnraum (externer Link)

3. Förderungen für Menschen mit Behinderung und/oder Pflegebedarf

Nordrhein-Westfalen: Die NRW.Bank fördert Baumaßnahmen, die wegen der Art der Behinderung bzw. Pflegebedürftigkeit erforderlich sind. Dies betrifft Baumaßnahmen im Zusammenhang mit der Neuschaffung oder der Nachrüstung 1. von Eigenheimen oder selbst genutzten Eigentumswohnungen und 2. von Mietwohnungen.

Informationen zu Maßnahmen in selbst genutztem Wohneigentum (externer Link) und zu Mietwohnraum (externer Link)

4. Pflegekassen / Wohnumfeld

Wird ein Mensch pflegebedürftig und muss zur Gewährleistung von Pflegedienstleistungen die Wohnung umgebaut werden, so kann er unter bestimmten Voraussetzungen Zuschüsse zur Verbesserung des Wohnumfeldes von seiner gesetzlichen Pflegekasse erhalten. Eine Voraussetzung für den Zuschuss ist eine Pflegestufe, die maximale Förderung beträgt 4.000 € pro Maßnahme, in Summe höchstens 16.000 €.

Informationen zur Förderung (externer Link)