Erneuerbare Energien


Erneuerbare Energien

Ein Feld mit Windrädern und Solarzellen
Der Einsatz erneuerbarer Energien im Handwerk wird immer bedeutsamer.

Ausgangslage

Die Klimaziele sind nicht nur in Deutschland ambitioniert. Bis zum Jahr 2030 soll der Ökostromanteil auf mindestens 65% steigen. Das ist nicht mehr lang hin. Im Jahr 2050 soll dann der gesamte in Deutschland genutzte Strom aus erneuerbarer Energie stammen. Ein ähnlicher Veränderungsprozess ist auch für den Wärmebereich für die nächsten Jahrzehnte vorgesehen. Darüber hinaus muss für die effiziente Bereitstellung und Nutzung der erneuerbaren Energie auch noch eine erfolgreiche Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität erfolgen.
 
Das Handwerk als Wirtschaftszweig leistet seinen unverzichtbaren Beitrag besonders bei den dezentralen Technologien Photovoltaik, Biomasse, Solarthermie, Kraft-Wärme-Kopplung, Wärmepumpe und Geothermie. Nur mit vielfältiger Nutzung erneuerbarer Energie lässt sich überhaupt die Energiewende schaffen. Nur so können wir uns gemeinsam auf den Weg machen, den Klimawandel zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen.
 
Die Rolle und Bedeutung des Handwerks

Das alles gelingt nur mit der Fachkompetenz des Handwerks. Dabei kann und muss das Handwerk sowohl bezogen auf seine Angebote als auch bezogen auf seine eigene Energienutzung eine bedeutende Rolle spielen. Zu den erneuerbaren /regenerativen Energien zählen Biomasse, Solarthermie, Photovoltaik, Umwelt- und Umgebungswärme und die Nutzung regenerativer Energien in Wärmenetzen.

So nehmen feste Biomasseprodukte wie z. B. Pellets und Holzhackschnitzel  nicht nur in Tischlereibetrieben einen festen Platz bei der Bereitstellung von Wärme ein. Bei der Wärmegewinnung ist inzwischen ein gangbarer Weg, ohnehin vorhandene Wärme aus der Umwelt  und Umgebung mit Hilfe von Wärmetauschern bzw. Wärmepumpen gezielt zu nutzen. Solarthermische Anlagen kommen auch bereits vielfach zum Einsatz. Sie werden in der Regel mit anderen Wärmeerzeugungstechnologien gekoppelt und am besten  mit Pufferspeichern ergänzt.
 
Photovoltaik als besonderer Baustein

Photovoltaik, insbesondere wenn sie zusätzlich mit Speichertechnik ausgerüstet wird, bringt Flexibilität und hilft Nutzern so, sich autark aufzustellen. Die Photovoltaik nimmt bei der Bereitstellung von regenerativ erzeugtem Strom nicht nur in Deutschland mittlerweile einen Spitzenplatz ein. Kompetente Fachbetriebe aus dem Handwerk bieten maßgeschneiderte Lösungen für den individuellen Anwendungsfall. Geeignete Dächer sind noch genügend vorhanden.

Den gesetzlichen Rahmen dazu bietet das zu Jahresbeginn novellierte Gesetz für den Ausbau Erneuerbarer Energien (EEG). Solarstrom lässt sich aktuell mit Hilfe der Photovoltaik für ca. 7 Cent pro kWh erzeugen. Im Vergleich dazu ist davon auszugehen, dass sich der Strompreis in den nächsten Jahren weiter verteuern wird. Worauf also warten? Mit einer eigenen PV-Anlage leisten nicht nur Handwerksbetriebe einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Energiewende. In Kombination mit einer Wärmepumpe lässt sich der regenerativ bereitgestellte Strom auch auf der Wärmeseite effizient nutzen.
 
Intelligente Sektorkopplung

Wärmenetze auf der Grundlage regenerativer Energietechnologien bestehen aus einer zentralen Wärmeerzeugung, einem gut gedämmten Wärmeverteilnetz und Übergabestationen in den Nutzungseinheiten. Kalte Nah-Wärme nutzt zur Verteilung der Wärme auf niedrigem Temperaturniveau oft Sole als Wärmeträgermedium.

Bei einer vorausschauenden Planung von effizienten Anlagentechnologien sollten Aspekte der Sektorenkopplung Strom, Wärme und Mobilität immer im Blick behalten werden. Für die Nutzung von Umweltwärme kann eine Wärmepumpe gute Dienste leisten. Der Strom für die Wärmepumpe kann zum Beispiel regenerativ über Solarstrom erzeugt werden. Gleichzeitig kann dieser Strom aus der PV-Anlage auch für die Ladeinfrastruktur im Bereich der Elektromobilität zusätzlich genutzt werden.
 
Ausblick

Durch den zunehmenden Ausbau der erneuerbaren Energien und auch die teilweise Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität ist das Energiesystem in Deutschland einem grundlegenden Wandel unterworfen. In diesem Zusammenhang kann auch Wasserstoff, der mit Hilfe von Elektrolyse aus erneuerbarem Strom produziert werden kann, zukünftig einen Beitrag zur Energiewende leisten. Welche Rolle bei der verstärkten Nutzung von Wasserstoff das Handwerk letztlich spielen kann, bleibt abzuwarten. Dennoch wird das Handwerk die Entwicklungen im Bereich  Wasserstoff intensiv mit im Blick halten.

Neben den vielfältigen Ansätzen in der Anlagentechnologie spielt das Handwerk auch eine wichtige Rolle bei der energetischen Gebäudesanierung. Denn rund ein Drittel des deutschen Co2-Ausstoßes entfällt auf die Gebäude. Da gilt es neben der Nutzung erneuerbarer Energie natürlich auch, die Sanierungsquote bei der Gebäudehülle und den Bauelementen weiter zu steigern.

 

Kontakt

Thomas Melchert

Telefon 0251 5203-123
thomas.melchert@hwk-muenster.de